Foundation - was ist denn das?

Am Anfang der Maine Coon waren alle Katzen Foundation - ohne Ausnahme. Kaum einer der ersten Siedler an der Nordostküste Amerikas dürfte sich Gedanken um die Rasse der Katzen gemacht haben. Vermutlich wurden die Katzen von den Seefahrern mitgebracht. Unter anderem eben auch langhaarige Katzen.

Geschätzt als Mäuse- und Rattenfänger blieben die Katzen bei den Menschen und vermehrten sich. Selbstverständlich erst einmal völlig unkontrolliert.

Ab wann genau die Menschen verstärkt auf die langhaarigen Katzen aufmerksam wurden ist nicht bekannt, aber ab irgend einem Zeitpunkt begannen die Leute gezielt Langhaarkatzen zu verpaaren. Ob wegen ihrer Schönheit, oder weil sie mit dem rauhen Klima in Maine besser zurecht kamen - reine Spekulation.

Damals gab es natürlich keine tollen Zuchtprogramme - einziges Ziel waren langhaarige Katzen.1903 erschien ein Buch mit dem Titel “Book of the Cat”, welches eine Mrs. F. R. Pierce geschrieben hat. Darin ist zu lesen, dass die Autorin bereits als Kind eine sogenannte Maine - Katze besass, die langhaarig war.

Daraus kann man wohl schlussfolgern, dass die Maine - Katzen bereits um 1850 als Rasse betrachtet wurden. Damals wurde der Grundstein für die Maine Coon jedenfalls gelegt.

Auf Landwirtschaftsmessen wurden die schönsten Katzen vorgestellt. .Um 1900 begann das grosse Cat - Fancy - Fieber und es wurden überall in den Vereinigten Staaten Katzenshows organisiert. Im Jahre 1906 gründeten Katzenliebhaber die „Cat Fanciers' Association“ (C.F.A.), die heute mit weltweit über 600 Vereinen vertreten ist. Im allerersten Zuchtbuch der C.F.A. wurden damals 28 Maine - Katzen registriert.
lioncopt
Dann wurde es wieder still um die Maine - Katzen und erst in den frühen 1950er Jahren, mit Gründung des “Central Maine Cat Club“, kam wieder Schwung in die Ausstellungen der Maine - Katzen.

  Die ersten bekannten Züchter etablierten sich Ende der 1960er - Anfang der 1970er Jahre. Zu ihnen gehörten Mary M. Condit („Heidi-Ho“), Sonya Stanislow („Tati-Tan“) und Ethelyn Whittemore („Whittemore“). Aus ihren Zuchten stammen die bis heute als „Top 5“ bekannten Tiere, die in fast keinem Stammbaum einer klassisch gezüchteten Maine Coon fehlen:

Andy Katt of Heidi-Ho

Bridget Katt of Heidi-Ho

Dauphin de France of Tati-Tan

Tatiana of Tati-Tan

Whittemore Smokie Joe

Da damals logischerweise keine „Zuchtkatzen“ der Rasse vorhanden waren, wurden sog. “Foundation“ - Tiere eingesetzt, die direkt vom Bauernhof stammten, oder einfach in der Umgebung gefunden wurden. Von 1976-1982 wurden Foundation Cats von der CFA zugelassen.

Am 1. Mai 1976 erkannte dann auch der letzte grosse Dachverband die Maine Coon als vollwertige Katzenrasse an. 1973 begann dann die Zucht der Maine Coon in Europa.

Seit Beginn der Maine Coon Zucht ist nun eine ganze Menge Zeit vergangen und die jetzigen Maine Coons haben kaum mehr etwas mit den ursprünglichen Katzen zu tun.

Ob und was schön ist liegt im Auge des Betrachters, aber der Hang immer längere Schnauzen und immer riesigere Ohren - am besten gepaart mit maximaler Grösse - zu züchten, ist in meinen Augen eine Verunstaltung der Rasse! Nicht nur das - es geht zu Lasten der Gesundheit!

Aber zurück zur Foundation...
a-maine
Was im übrigen übersetzt nicht anderes als “Gründung” heisst.

Damals völlig verständlich - heute eher das Gegenteil. Zumindest nach meiner unmassgeblichen Meinung!

Wenn heute Foundation - Katzen importiert werden (wenn sie es denn werden...), dann melden sich bei mir gar etliche Zweifel am Sinn der Aktion an.

Anstatt zu versuchen möglichst viele Probleme der vorhandenen Zuchtkatzen auszumerzen, wird also “Frischblut” importiert, welches angeblich wertvoll für die Erweiterung des Genpools ist und zudem zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beiträgt.

Seltsam, da diese Katzen lediglich optisch einer Maine Coon ähneln und über ihre Vorfahren rein gar nichts bekannt ist. Aber vielleicht bin ich ja nur zu pessimistisch und im Staate Maine herrscht Ordnung unter den Katzen.... also es wird auf gar keinen Fall eine echte Maine - Katze eine Verpaarung mit einer anderen Rasse eingehen.... damit wäre ja der Import eines Mixes ausgeschlossen...

OK, der Genpool wird mit so einer Foundation - Katze in jedem Fall erweitert - da habe ich keine andere Meinung - nur mit WAS ist ein bisschen fraglich.

Hinsichtlich der Gesundheit dieser Katzen hege ich ebenfalls leise Zweifel, aber vielleicht bin ich ja auch hier zu pessimistisch und in Maine sind alle Bauernhof - und Strassenkatzen pumperl gesund. Na vielleicht nicht alle, aber auf jeden Fall die Halblanghaar, die einer Maine Coon irgendwie ähnlich sind...

Wer weiss, vielleicht gehen dort die Miezen ja sogar regelmässig zum Impfen und zum Schallarzt ihres Vertrauens... Amerika ist ja das Land der unbegrenzten Möglichkeiten...l13
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