DIE RAGDOLL

Ein sanfter Riese

Sie ist gross und kräftig von Statur und dabei sanft und anhänglich im Wesen. Ein Kontrast, der ihr viele Freunde, aber auch Feinde brachte.
Selten wurde über eine Katzenrasse so viel gestritten, so viel Unsinn verbreitet und so viel Aufhebens um die "Echtheit" gemacht. Sie wurde als biologisches Wundertier verklärt, als degeneriertes Monstrum verspottet und schliesslich wissenschaftlich auf "Herz und Nieren" geprüft.
Und sie ist doch "nur" eine ganz normale, robuste Katze mit liebenswerten Eigenschaften. Man nehme ein paar schöne Katzen, gebe den Jungtieren einen erstaunlichen
Namen, wickle sie in ein Netz abenteuerlicher Geschichten, verschnüre alles markt- und absatzgerecht und schon floriert das Geschäft mit einer neuen Katzenrasse.
So hatte sich einst die erste Züchterin der Ragdoll, Ann Baker aus Riverside in Kalifornien, die Sache mit der Ragdoll vorgestellt.
(Anmerk. v. SOLITÄR: Ann Baker, die mittlerweile verstorben ist, hat mit einem konsequenten Zuchtprogramm die Ragdoll-Rasse erschaffen - und selbst wenn Geschäftstüchtigkeit eine Rolle gespielt haben sollte, verdanken wir ihr diese wundervolle Katzen-Rasse)a-ca
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Lumpenpuppe", wie der Name Ragdoll übersetzt heisst, mag zwar kein besonders schöner Name für eine Katze sein. Doch ist er ungemein werbewirksam gewesen. Denn wie ein schlappe und schlaffe Stoffpuppe hängt die Ragdoll manchmal im Arm ihres Menschen, wenn man sie aufnimmt. Anders als andere Katzen machen sich diese Tiere beim Hochheben nicht steif, sondern lassen sich hängen. Völliger Blödsinn sind dagegen so manche andere Geschichten, die die Rasse - Gründerin ausgestreut hatte. So erzählte sie, dass die Ragdolls träge, bewegungsfaule und überdies schmerzunempfindliche Tiere wären.
Eigenschaften, die die Ur - Katze "Josephine" nach einem Autounfall erworben und weitervererbt hätte. Sie hätte - laut Ann Baker - durch den Unfall einen Teil ihres Gehirns verloren. Dennoch überlebte sie und zeigte fortan einen ausserordentlich sanften Charakter und wäre überdies nicht mehr schmerzempfindlich gewesen.
Auch wenn Josephines Charakter durch das Schock-Erlebnis verändert war, so kann ein Unfall dennoch nicht das Erbgut verändern. So etwas ist biologisch überhaupt nicht möglich. Hätte Josephine in einem Röntgen - Labor gelebt, wäre die Geschichte glaubhafter gewesen. Aber abgesehen davon, dass nicht nur die Story Unsinn ist, es stimmt auch nicht, dass die Ragdoll so überaus träge sei oder etwa keine Schmerzen empfinden würde. Die Katzen wurden nämlich wissenschaftlich untersucht mit dem Ergebnis: Sie sind durchschnittlich bewegungsfreudig und schmerzempfindlich, dabei sehr menschenfreundlich, schmusig und anhänglich und haben ein buchstäblich dickes Fell: es bringt sie so leicht nichts aus der Ruhe.
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Die ersten Züchter, die sich Exemplare dieser Rasse aus Amerika geholt hatten, waren sehr erstaunt darüber, dass auch Ragdolls verspielt sind und sogar auch die berühmten "verrückten fünf Minuten" haben können, in denen sie wie ein Irrwisch durch die Wohnung fegen. Erst im Kontakt mit dem Tier erkannten sie, wieviel sie von den Gerüchten und Berichten über diese neue Rasse glauben durften.
So revidierten die Züchter in Deutschland schnell das Bild der "bewegungs - gehemmten" Katze. Übereinstimmend erzählten sie, dass diese Katzen wie Kletten an ihrem Besitzer hängen. Wenn das für die bedeutet, den ganzen Tag hinter ihrem Halter herzulaufen, tun sie das eben. Von Trägheit kann dann wirklich keine Rede sein.

Die Ragdoll ist sehr extrem: beim Herumlungern, beim Spielen, beim Schmusen und eben auch in ihrer Menschenliebe. Voller Vertrauen legt sie sich erschlafft in seine Arme - alles Weitere ist seine Sache. Diese Eigenschaft war wohl auch bei den ersten Ragdolls das auffallendste Unterscheidungsmerkmal zu anderen Katzen. Sie gab der Rasse den Namen "Lumpenpuppe".
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Da die Stammutter der Ragdolls eine weisse Katze mit blauen Augen war, wundert diese Eigenschaft nicht unbedingt. Biologen wissen, dass Tiere dieser "Farbe" eher selten als temperamentvoll eingestuft werden. So ist der sanfte Charakter der Ragdoll als Nachfahrin einer weissen Hauskatze, auch ohne Autounfall - Märchen, erklärbar. Neben der Stammutter gibt es auch noch einen Stammvater, d. h. sogar mehrere. Hier fungierten Colorpointträger mit Weißscheckung. Die Nachkommen, die aus den jeweiligen Verbindungen stammten, ergaben schliesslich die reinrassigen Ragdolls.

Heute nach 35 Jahren Zucht sind sie eine Rasse mit festgelegtem Standard. Die echte Ragdoll - "genuine Ragdoll" (Solitär registry). Es ist ungewöhnlich genug, dass eine Katzenrasse bis zu ihren Ursprüngen zurückverfolgt werden kann. Aber weil dies möglich ist, wird es getan. So achten die Züchter der echten Ragdoll peinlich genau auf den Stammbaum und dass nirgends Fremdblut, z. B. eine Colorpoint - Perser oder eine Birmakatze, eingekreuzt wird. Sogar die Haltung von Ragdolls zusammen mit anderen Colorpoint - Rassen wie z. B. Birma, Balinesen usw. stösst bei einigen
Züchtern der echten Ragdoll schon auf Unverständnis. Die Solitär - Organisation überprüft und speichert die Stammbaumdaten der Ragdoll.

c: http://www.charming-dolls.de

Übrigens machen auch Ragdolls süchtig....... 100px-Greatsealcalifornia
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